Die Bau­ar­bei­ten am Genie­ßer-Schwei­ne­stall im säch­si­schen Königs­hain-Wie­der­au sind in vol­lem Gan­ge. Nach einem ver­reg­ne­ten Win­ter konn­ten die Bag­ger im Febru­ar 2022 end­lich ans Werk gehen. Das Bau­feld nimmt Form an und man kann schon erah­nen, wel­chen Grund­riss der neue Außen­kli­ma­stall anneh­men wird. Um das Pro­jekt mit dem Fokus auf Tier­wohl, Nach­hal­tig­keit und Regio­na­li­tät bekann­ter zu machen und den bewuss­ten Genie­ßern eine Alter­na­ti­ve zur kon­ven­tio­nel­len Mast­tier­hal­tung auf­zu­zei­gen, nimmt die Genießer­genossenschaft schon zum zwei­ten Mal am Säch­si­schen Grün­der­preis von futureS­AX – der Inno­va­ti­ons­platt­form des Frei­staa­tes Sach­sen – teil. Im Rah­men des Grün­der­prei­ses wird eben­falls ein Publi­kums­preis ver­lie­hen, bei dem jede Stim­me von Bür­gern für die Genießer­genossenschaft Sach­sen eG zählt.

Ein biss­chen unge­dul­dig waren die Genos­sen der Genießer­genossenschaft Sach­sen eG dann doch. Um die­sen Taten­drang nicht ver­strei­chen zu las­sen, lud der Vor­stand Anfang Okto­ber 2021 nicht nur zur jähr­li­chen Gene­ral­ver­samm­lung ein, son­dern zur gemein­sa­men „Grund­stein­le­gung“. Der sym­bo­li­sche Grund­stein war eine 4‑reihige, 150 Meter lan­ge und 6 Meter brei­te Hecke, die gemein­sam mit dem Land­schafts­pfle­ge­ver­band Mulde/Flöha e. V. und mit orts­an­säs­si­gen Fir­men geplant und umge­setzt wur­de. Ende Novem­ber 2021 war es dann end­lich so weit: Die Bau­ge­neh­mi­gung wur­de erteilt! Die­ser Mei­len­stein war für alle ein Hoch­ge­nuss, denn das Land­rats­amt im Land­kreis Mit­tel­sach­sen stimm­te damit der Auf­zucht von ins­ge­samt 1.760 Tie­ren zu. Die­se wer­den ab 2023 in der mit­tel­säch­si­schen Gemein­de weit über den gesetz­li­chen Bestim­mun­gen gehal­ten, geschlach­tet und ver­wer­tet. Die Tie­re pro­fi­tie­ren zukünf­tig von einem ver­bes­ser­ten Stall­kli­ma durch Quer­lüf­tung, einem bes­se­ren Platz­an­ge­bot, mehr Beschäf­ti­gungs- und Rück­zugs­mög­lich­kei­ten sowie getrenn­ten Funk­ti­ons- und Kli­ma­be­rei­chen. Eine zusätz­li­che Über­da­chung der Mist­plät­ze, ein abge­son­der­ter Besu­cher­raum, der die Schwei­ne vor Kei­men schützt, und eine eige­ne Schlacht­stät­te auf dem Gelän­de sor­gen bei den Tie­ren für weni­ger Stress, mehr Wohl­be­fin­den und eine gute Gesundheit.

Nach­dem die Bau­ge­neh­mi­gung vor­lag, bean­trag­te die Genießer­genossenschaft zusätz­lich die För­de­rung für den Stall­bau beim Frei­staat Sach­sen, die bis zu 40 Pro­zent der Bau­kos­ten abde­cken wür­de. Nach der obli­ga­to­ri­schen Boden­un­ter­su­chung, die kei­ne archäo­lo­gisch rele­van­ten Fun­de lie­fer­te, soll­te es direkt mit der Bau­feld­vor­be­rei­tung wei­ter­ge­hen. Aller­dings konn­ten die Bag­ger wit­te­rungs­be­dingt erst im Febru­ar 2022 begin­nen, da der Sät­ti­gungs­grad im Boden auf­grund des feuch­ten Win­ters bei 100 Pro­zent lag. „Wir arbei­ten auch beim Bau mit der Natur zusam­men. Das war uns von vorn­her­ein klar und wir haben die jewei­li­ge Jah­res­zeit mit ihren Beson­der­hei­ten bereits in unse­re Bau­pla­nung ein­be­zo­gen. In der Zwi­schen­zeit haben wir Vor­be­rei­tun­gen getrof­fen und pla­ne­ri­sche Arbei­ten, wie die Bestel­lung von Bau­stof­fen, erle­digt,“ sagt Jan Gum­pert, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Genießer­genossenschaft Sach­sen eG. Mitt­ler­wei­le ist das Bau­feld vor­be­rei­tet und der Wege­bau abge­schlos­sen. Die Genie­ßer sind der Gemein­de ent­ge­gen­ge­kom­men und sind mit dem Stall ein biss­chen wei­ter vom Dorf weg­ge­rückt. Das ver­län­gert zwar einer­seits die Bau­zu­fahrt um ca. 80 Meter, aber lässt nun ande­rer­seits auch genü­gend Platz auf dem Bau­feld für die Schlacht­stät­te. Auf einer Flä­che von mehr als einem Hekt­ar wur­de bereits Erde bewegt und die gepflanz­te Hecke bil­det eben­falls ers­te Trie­be aus. Ein wei­te­rer gro­ßer Schritt auf dem Weg in eine nach­hal­ti­ge, tier­wohl­ge­rech­te und regio­na­le Schwei­ne­hal­tung ist geschafft.

Die ers­ten Fer­kel sol­len im Früh­jahr 2023 in den neu­en Tier­wohl-Stall ein­zie­hen, so dass bereits 6 Mona­te spä­ter die Fleisch- und Wurst­wa­ren mit dem beson­de­ren Ome­ga-3-Anteil bei regio­na­len Part­nern in den Ver­kauf gehen wer­den. Bis dahin arbei­tet die Genießer­genossenschaft wei­ter am Aus­bau des Ver­triebs­netz­wer­kes in Sach­sen, der Bekannt­heit der tier­wohl­ge­rech­ten, nach­hal­ti­gen und regio­na­len Schwei­ne­mast in Königs­hain-Wie­der­au und dem damit ver­bun­de­nen glück­li­chen Schwei­ne­le­ben. Dar­auf zahlt auch die Teil­nah­me am Säch­si­schen Grün­der­preis von futureS­AX ein. Da der Grün­der­preis tech­no­lo­gie­ge­prägt und auf Digi­ta­li­sie­rung aus­ge­rich­tet ist, bemü­hen sich die Genie­ßer bereits zum 2. Mal in der Kate­go­rie Publi­kums­preis um den Sieg. Im ver­gan­ge­nen Jahr wur­de es knapp der undo­tier­te 2. Platz, aber in die­sem Jahr kann die Genießer­genossenschaft mit der Unter­stüt­zung aller bewuss­ten Kon­su­men­ten und Genos­sen den 1. Platz errei­chen. Noch bis 31. Mai 2022 kann unter fol­gen­dem Link abge­stimmt wer­den: https://bit.ly/Genuss-beim-Gründerpreis.

Neu­es aus der Schwei­ne­rei erzählt Jan Gum­pert alle zwei Mona­te im Genie­ßer­TALK. Mit Tier­ärz­ten, die zum posi­ti­ven Ein­fluss der Fett­säu­re Ome­ga 3 auf Mensch und Tier geforscht haben, dem Prä­si­den­ten des Säch­si­schen Lan­des­bau­ern­ver­ban­des Tors­ten Kraw­c­zyk und dem deutsch­land­weit aner­kann­ten Exper­ten für Tier­wohl-Stäl­le Dr. Eck­hard Mey­er aus dem Lan­des­amt für Umwelt, Land­wirt­schaft und Geo­lo­gie ermög­licht die Genießer­genossenschaft regel­mä­ßig eine neue Sicht auf das Vor­ha­ben. Alle bis­he­ri­gen Bei­trä­ge sind auf dem You­Tube-Kanal der Genießer­genossenschaft Sach­sen eG ver­füg­bar: https://www.youtube.com/channel/UCmg0eDeeK43BpQVA604w9ew. Der nächs­te Genie­ßer­TALK fin­det am 28. Juni 2022 statt.

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  • Wege­bau | Fotos: Genießer­genossenschaft Sach­sen eG

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