Als Genießergenossenschaft Sachsen eG stehen wir für Nachhaltigkeit, Regionalität – und TIERWOHL! Das zeigt sich besonders in der Gestaltung unseres Tierwohlstalls im sächsischen Königshain-Wiederau. Dabei setzen wir auf Rahmenbedingungen, die weit über den gesetzlichen Richtlinien liegen.
Laut Dr. Eckhard Meyer* aus dem sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) sind die vielen Stallanlagen das Endprodukt einer negativen Entwicklung, bei der günstiges Fleisch, hohe Arbeitsproduktivität und biologische Leistungen vordergründig waren. Das ging und geht primär zu Lasten des Tierwohls, aber auch der Fleischqualität und somit des Geschmacks. Dieser Entwicklung wird mittlerweile entgegengewirkt und in den letzten Jahren konnten auch einige kritische Aspekte der Nutztierhaltung im Sinne des Tierwohls verbessert werden. Auf gesetzlicher Ebene ist seit 2021 die novellierte Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) in Kraft. Diese bestimmt Mindestanforderungen zum Schutz von landwirtschaftlichen Nutztieren wie Schweinen. Vielen Landwirten gehen die Gesetze zum Tierschutz noch nicht weit genug. Aus diesem Grund entwickeln sie eigenständig Konzepte und auf Freiwilligkeit beruhende Maßnahmen für eine tiergerechte Schweinehaltung. Teilweise können diese Aktivitäten auch durch Förderinstrumente, z. B. von Bund und Ländern, unterstützt werden, die ebenfalls oft über die aktuellen gesetzlichen Regelungen hinausgehen. Diese positive Entwicklung macht ein Projekt wie unseren Tierwohlstall möglich.
Denn tierwohlgerechte Haltung bedeutet für uns, einen klimatisch optimierten und geräumigen Stall zu schaffen. Die Genießer-Schweine haben mit 2,5 m2 deutlich mehr Platz als die gesetzlich vorgeschriebenen 0,75 m2 pro Mastschwein. Auch wird der Genießer-Stall nicht wie die konventionellen Ställe komplett geschlossen unter vollklimatisierten Bedingungen aufgebaut sein. Stattdessen planen wir eine ideale Mischung aus einem Außenklimastall und einem Auslaufstall mit zwei Klimazonen. Demnach wird das Klima im Stall dem Außenklima entsprechen (Außenklimastall), wobei es aber im Stall wärmere Bereich gibt als im Auslaufbereich (Auslaufstall mit zwei Klimazonen). Gleichzeitig sind unsere Schweine im Sommer deutlich weniger Hitzestress ausgesetzt.
Ein weiteres zentrale Anliegen unserer Genossenschaft ist eine längere Mast und damit verbunden hochwertiges Futter. Unsere Tiere dürfen sechs statt der üblichen drei Monate in unserem Tierwohlstall verbringen. Bei der Fütterung setzen wir auf Leinschrot, da dieser für einen höheren Omega-3-Anteil im Schweinefleisch sorgt. Das macht es nicht nur für die Tiere sondern auch für die Genießer gesünder als herkömmliches Schweinefleisch und sorgt für die einzigartigen Inhaltsstoffe der Premiumprodukte der Genießergenossenschaft.
Unsere Richtlinien enthalten außerdem noch eine zusätzliche Überdachung der Mistplätze, die Integration eines abgesonderten Besucherraumes zum Schutz der Tiere vor Keimen, Rückzugsmöglichkeiten für die Schweine und eine eigene Schlachtstätte auf dem Gelände. Mit all diesen Maßnahmen bereiten wir den Genießerschweinen ein sorgenfreies, stressarmes Leben mit mehr Wohlbefinden und einer guten Gesundheit. Der deutschlandweit anerkannte Experte für Schweineställe und Schweine-Haltungsformen, Dr. Eckhard Meyer, bewertet unseren Tierwohlstall inklusive der Haltungsbedingungen zwischen der Stufe 3 (Premium) und der höchsten Stufe 4 für eine besonders tiergerechte Haltung (www.haltungsform.de/).
Fazit: Wir leben Tierwohl! Tiergerechte Haltung, Fleischqualität und gesunder Genuss stehen an erster Stelle. Dafür gehen unsere Genossenschaftsrichtlinien weit über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus. Das schätzen unsere Mitglieder und nehmen auch den notwendigen höheren Preis in Kauf für das gelebte und erlebbare Tierwohl.
In unserem Webshop kannst auch Du Dich von der hochwertigen Qualität unserer Produkte überzeugen. Das Schweinefleisch kann je nach Verfügbarkeit bei unseren Verteilstationen bestellt werden. Aber Vorsicht: Wer unsere Premium-Produkte einmal probiert hat, wird dabeibleiben. (Jetzt Mitglied werden!)
*Dr. Eckhard Meyer leitet das Referat 74 am LfULG. Seine Kernaufgaben sind der Vollzug tierzuchtrechtlicher Regelungen für den Freistaat Sachsen sowie fachbehördliche Gutachten und Stellungnahmen zur Tierhaltung. In seinen Tätigkeitsbereich fallen aber ebenso die Unterstützung der Politik, konzeptionelle Arbeiten, angewandte Forschung und Wissenstransfer zu Fragen von Tierzucht, Tierhaltung und ‑fütterung sowie die Gesundheitsvorsorge.