Die Geduld hat sich gelohnt. Die Bau­ge­neh­mi­gung für den geplan­ten Schwei­ne­stall in Königs­hain-Wie­der­au ist da. Ein wei­te­rer gro­ßer Mei­len­stein auf dem Weg in eine nach­hal­ti­ge, tier­wohl­ge­rech­te und regio­na­le Schwei­ne­hal­tung ist geschafft. Bereits im Dezem­ber plant die Genießer­genossenschaft den Beginn des Erd­aus­hubs.  

Zur Gene­ral­ver­samm­lung Anfang Okto­ber leg­te die Genießer­genossenschaft Sach­sen eG (Genießer­genossenschaft) einen sym­bo­li­schen Grund­stein und pflanz­te gemein­sam mit den Mit­glie­dern eine 150 Meter lan­ge und 6 Meter brei­te Hecke. Der Pflanz­plan für die 4‑reihige Grund­stücks­be­gren­zung wur­de gemein­sam mit dem Land­schafts­pfle­ge­ver­band Mulde/Flöha e. V. aus­ge­ar­bei­tet und mit orts­an­säs­si­gen Fir­men umgesetzt.

Mit der Bau­ge­neh­mi­gung erfolg­te nun der lang­ersehn­te Start­schuss für den Bau des Außen­kli­ma­stalls. Ver­bes­ser­tes Stall­kli­ma durch Quer­lüf­tung, mehr Platz und mehr Beschäf­ti­gung für die Tie­re, Rück­zugs­mög­lich­kei­ten sowie getrenn­te Funk­ti­ons- und Kli­ma­be­rei­che sind nur eini­ge High­lights des geplan­ten Schwe­installs. Pro Tier wird mit einer Hal­tungs­flä­che von 3,2 m2 gerech­net. Der geplan­te Stall besteht aus 24 Abtei­len mit je 28 Tie­ren in Vor- und End­mast. Das bedeu­tet, dass pro Platz zwei Tie­re pro Jahr gemäs­tet wer­den. Geplant sind zusätz­lich eine Über­da­chung der Mist­plät­ze sowie ein abge­son­der­ter Besu­cher­raum, der die Schwei­ne vor Kei­men schützt.

  • Bei­spiel­bil­der eines schon exis­tie­ren­den Stal­les der Fami­lie Bau­reis in Nord­rhein-West­fa­len | Foto: Genießer­genossenschaft Sach­sen eG

  • Bei­spiel­bil­der eines schon exis­tie­ren­den Stal­les der Fami­lie Bau­reis in Nord­rhein-West­fa­len | Foto: Genießer­genossenschaft Sach­sen eG

Das Land­rats­amt im Land­kreis Mit­tel­sach­sen hat mit der Bau­ge­neh­mi­gung die Auf­zucht von ins­ge­samt 1.760 Tie­ren ermög­licht. Dar­un­ter sind 440 Plät­ze für Fer­kel mit einem Gewicht von 8 bis 30 Kilo­gramm, 660 Vor­mast-Tie­re mit 30 bis 95 Kilo­gramm und 660 Plät­ze für die Schwei­ne im End­mast­be­reich mit 95 bis 150 Kilogramm.

Geplant ist der Außen­kli­ma­stall für Schwei­ne, die eine Kreu­zung aus rein­ras­si­gen Duroc-Ebern mit däni­schen Sau­en, die in Sach­sen gebo­ren und auf­ge­zo­gen wur­den, sind. Die Genos­sen­schaft setzt dabei auf tier­wohl­ge­rech­te Hal­tung auf Stroh mit viel frei­em Aus­lauf weit über den gesetz­li­chen Bestim­mun­gen. Hei­misch erzeug­tes Fut­ter in Form von Schrot aus Getrei­de und Öllein­pflan­zen, die auf den eige­nen Fel­dern ange­baut wer­den, sichern die gesun­de, aus­ge­wo­ge­ne Füt­te­rung. Eine dop­pelt so lan­ge Mast (6 Mona­te) wie üblich und die Schlach­tung mit kur­zen Wegen in einem eige­nen Schlacht­hof, der neben dem Stall ent­ste­hen soll, sind wei­te­re Qua­li­täts­kri­te­ri­en. „Wir hal­ten die gesetz­li­chen Vor­schrif­ten ein und über­tref­fen die­se sogar. Ich bedan­ke mich jetzt schon bei allen Mit­glie­dern der Genießer­genossenschaft, denn die­se unter­stüt­zen unse­re Visi­on und damit auch alle an der Fleisch­pro­duk­ti­on Betei­lig­ten – vom Tier- und Land­wirt über die Hand­werks­kunst des Schlach­tens bis hin zu den Mit­ar­bei­tern an der The­ke,“ sagt Jan Gum­pert, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Genießer­genossenschaft Sach­sen eG.

Eini­ge büro­kra­ti­sche Her­aus­for­de­run­gen und Bau­auf­la­gen müs­sen noch erfüllt wer­den, aber mit der erteil­ten Bau­ge­neh­mi­gung ist ein gro­ßer Mei­len­stein erreicht. Die Genießer­genossenschaft bean­tragt im nächs­ten Schritt die För­de­rung für den Stall­bau beim Frei­staat Sach­sen. Bei einer Bewil­li­gung wer­den bis zu 40 Pro­zent der Bau­kos­ten bezu­schusst. In der kom­men­den Zeit ste­hen zudem die archäo­lo­gi­schen Boden­un­ter­su­chun­gen sowie Maß­nah­men zur Bau­feld­vor­be­rei­tung an, um angren­zen­de Grund­stü­cke wäh­rend der Bau­pha­se nicht in Mit­lei­den­schaft zu zie­hen. Im Herbst 2022 sol­len die Bau­ar­bei­ten been­det sein und die ers­ten Fer­kel den Stall bezie­hen, so dass bereits im Früh­jahr 2023 die Fleisch- und Wurst­wa­ren mit dem beson­de­ren Ome­ga-3-Anteil bei regio­na­len Part­nern in den Ver­kauf gehen wer­den. Bis dahin wer­den in einem Schwei­ne­stall der Agra­set Agrar­ge­nos­sen­schaft eG gele­gent­lich eine klei­ne Anzahl an Ome­ga-3-Schwei­nen gehal­ten. Die dar­aus ent­ste­hen­den Pro­duk­te wer­den exklu­siv an die Mit­glie­der der Genießer­genossenschaft verkauft.

Die vie­len auf­ein­an­der abge­stimm­ten High­lights im neu­en Schwei­ne­stall stellt Jan Gum­pert im Genie­ßer­TALK am 25. Janu­ar 2022 vor – auch hier sind Fra­gen, Lob und Kri­tik erwünscht.

Wie kann man Genos­sen­schafts­mit­glied wer­den? Hier geht’s lang.